Aus dem großen Fundus an Kuriositäten dieser Stadt: Direkt vor dem Village Cigars Store im West Village befindet sich das Hess-Dreieck, ein kleines Mosaik, auf dem steht: „Property of the Hess Estate which has never been dedicated for public purposes.“

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden entlang der Straße fast 300 Gebäude dem Erdboden gleichgemacht, um die 7th Avenue zu verbreitern und die Subway zu bauen. (1918 wurde die Christopher Street Station eröffnet.) Elf Blocks wurden „ruthlessly cut through, destroying many curious old residences and businesses”, schrieb 1913 die New York Times – Gentrifizierung knapp ein Jahrhundert, bevor man das Wort „Gentrifizierung“ kannte. Die Eigentümer*innen dieser Gebäude hatte man enteignet.
So auch David Hess aus Philadelphia, dem ein fünfstöckiges Apartmentkomplex namens Voorhis abgenommen wurde, und der deswegen vor Gericht zog, aber verlor. Im Jahr 1914 wurde das Voorhis abgerissen. Die Stadt hatte wegen eines Messungsfehlers aber ein kleines Dreieck mit Seitenlängen von 65 und 70 Zentimetern übersehen, dass immer noch in Hess‘ Besitz war. Als die Stadt die Hess-Familie um die Übergabe des „Grundstücks“ bat, lehnte diese aus Trotz ab und Hess ließ am 27. Juni 1922 besagtes Mosaik in den Boden ein.
1938 wurde dieses 0,2 Quadratmeter große Grundstück je nach Quelle für 100 Dollar (was heute etwa 1.800 Dollar entspricht) oder 1000 Dollar (etwa 18.000 Dollar) an Village Cigars verkauft. Noch immer verweist das Hess Triangle auf das einst kleinste Grundstück der Stadt.
Adresse: 110 7th Avenue/Ecke Christopher Street
Subway: Christopher Street (1)
Viertel: West Village