„The city is like poetry: it compresses all life, all races and breeds, into a small island and adds music and the accompaniment of internal engines. The island of Manhattan is without any doubt the greatest human concentrate on earth, the poem whose magic is comprehensible to millions of permanent residents but whose fill meaning will always remain elusive.”
„Here Is New York”, so lautet ein Essay des Autors E. B. White aus dem Jahre 1949, allerdings: „The thought occurs that this book should now be called Here Was New York”, überlegt Roger Angell, Stiefsohn Whites und selbst Journalist, im Vorwort der Ausgabe zum fünfzigjährigen Jubiläum. Weitere 20 Jahre später, 2019 also, gilt dieser Gedanke umso mehr, aber, wie White selbst sagt und worauf Angell ebenfalls hinweist: „I feel that it is the reader’s, not the author’s duty, to bring New York down to date.”
Obwohl viele der Orte in „Here Is New York” nicht mehr existieren, so gehört dieses Essay zusammen mit „Goodbye To All That“ von Joan Didion zu den essentiellsten (Kurz-)Texten, die je über New York geschrieben wurden. Viele von E. B. Whites Beobachtungen sind heute noch gültig. Die Stadt erfindet sich zwar gefühlt alle fünf Jahre neu, und doch war sie schon immer (naja „immer“) die heimliche Hauptstadt der Welt, die internationalste, kulturell bedeutendste, geprägt von den gebürtigen New Yorker*innen, den Pendler*innen und jenen, die dorthin zogen, um ihr Glück zu finden, geprägt von den vielen Nationalitäten, der Schnelligkeit, des Lärms und der ganz eigenen urbanen Poesie, die die Stadt hat – all das so wunderbar beschrieben in diesem 70 Jahre alten Text.
(Als Fußnote: Ein wenig gruselig auch, dass E. B. White am Ende dieses Essays mehrfach auf die „mortality“ der Stadt und „the destroying planes“ verweist.)
Auf Deutsch übersetzt wurde „Here Is New York“, wenn ich das richtig sehe, übrigens nie. Wer weiß mehr?